Samstag, 9. März 2013

That's the definition of...

... being fucked in the third world.

Man sollte es ja manchmal nicht glauben, was uns hier so jeden Tag passiert.

Wir reden Thai und die Leute verstehen uns einfach nicht. Obwohl wir alles regelkonform aussprechen und betonen, werden wir angeschaut wie ein Auto. J kann ja mittlerweile auch lesen und schreiben, also schreibt er das entsprechende Wort auf. Dieses Wort wird dann auf einmal genau gleich ausgesprochen und betont und vor allem endlich verstanden.

Wir gehen zum Frisör (neben einem Supermarkt für Farangs), nehmen Platz, J neben mir. Auf einmal höre ich schon den Rasierer summen, während meine Haare noch mit Wasser besprüht werden. Im nächsten Moment fällt meine halbe Haarpracht neben mir auf den Boden - still und heimlich hat der Gute die Schere gezückt. Das Ergebnis: Wir haben beide viiiel kürzere Haare als wir wollten (vor allem ich). Ganz schlimm sehen wir aber auch nicht aus, aber ich kann euch sagen: Uns führt es nur noch zu den teuersten Frisören der Stadt.

Erinnert ihr euch an die Klassenfahrt? Ein Mädchen sprang kurzfristig ab (was in Deutschland ja auch gar nicht möglich wäre), auf jeden Fall hätten wir noch 30% zurückbekommen sollen. Während der Klassenfahrt hat sich mein Kollege ein bisschen mit unserem Tourplaner angelegt (und zwar völlig zu Recht in deutschen Verhältnissen gedacht - in Thaiverhältnissen hätte das allerding nur Lächeln und Nicken bedeutet). Also versuche ich erst, das Thema einfach vergessen zu lassen, mein Kollege lässt nicht locker, also telefoniere ich unserem Planer hinterher. Er ruft zurück: "Nee, das Geld könnt ihr vergessen. Der war nicht freundlich und ich verdiene wenig, ihr verdient schon". Ob erklären, schimpfen, vernünftig mit ihm reden was bringt? Die Antwort könnt ihr euch denken.

J hat Thaiunterricht bei Kruuh Kung. Sein Trip nach Laos kam ihm dazwischen, in der nächsten Woche eine Vertretungsstunde (für mich, wegen meiner Grippe) und seine eigene Grippe. Macht normalerweise überhaupt nichts, man kann absagen und die Stunden im nächsten Monat nachholen. Normalerweise. Bei J ist das natürlich nicht so, der muss die ausgefallenen Stunden zahlen. Das Ergebnis: Er hört jetzt ebenfalls auf mit Thai und wir machen gemeinsam einen Onlinekurs. Den lädt man sich einmal für 70 Euro runter und hat ihn dann, wann immer man möchte, ohne dass er noch mehr Geld von uns will.

Leute, wir werden nur gerippt. Es ist echt zum Haare raufen, Mäuse melken, ... - sucht euch was aus. Ja, wir gewöhnen uns daran und regen uns auch nicht mehr stundenlang auf, aber ich sag euch: Es macht keinen Spaß!

Ich will es ja nicht nur schlecht reden, es gibt Sachen, die Spaß machen: Wir waren Elefantenreiten und Raften. So richtig mit Stromschnellen und von einer Seite auf die andere springen. "Unseren" Elefanten haben wir Süßer Schatz getauft. Süßer Schatz war verfressen und hat die ganze Zeit seinen Rüssel zu uns nach oben gestreckt, um noch mehr Bananen zu bekommen. Bis die Bananen alle waren ;) 

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