Sonntag, 17. Februar 2013

Chaos in Laos ... und in Chiang Dao

Die letzte Woche hielt mehrere Ueberraschungen und out-of-town-trips fuer uns bereit.

J musste nach Laos, um sein Visum zu aendern (viel zu kompliziert, um euch das zu erklaeren, aber wer denkt, die Deutschen seien buerokratisch und legten ihren Zuwanderern Steine in den Weg, die sollen doch mal hierher kommen). Ueber Nacht hin, Probleme beim Grenzuebretritt und als er endlich auf der Botschaft war, fehlten ihm drei Dokumente. Wie auch immer, am naechsten Tag konnte das geklaert werden und er konnte sich mit allen moeglichen expat-Gespenstern beschaeftigen, die sich auch in VienTian rumtrieben. So zum Beispiel O, das australische Herzblatt meiner Mallehrerin, 22. Was auch immer dieser Typ in seinen jungen Jahren verbrochen hat - irgendwas haelt ihn hier zwischen Thailand und Laos fest, wo er je nach aktuellem Visum wohnt. Besonders geren berichtet er von illegalen Grenzuebertritten und aktuellen girlfriends und ihrem Ablaufdatum. Warum dann meine Mallehrerin auf ihn steht? Vielleicht hat er Geld?

Waehrenddessen war ich zur Klassenfahrt in Chiang Dao, nicht weit weg von Chiang Mai. Mit unseren 15 braven Kindern lief alles problemlos und machte sogar Spass. Ich haette vorher mal wissen sollen, dass die thailaendische SIM in Laos nicht funktioniert, denn laenger als einen Tag nichts von J zu hoeren hat mich doch in immense Panik versetzt. Trekking (uebrigens, Leute, nachdem es auch bei diesem Trek ewige Zeiten nur bergauf ging, ich kann euch versichern: das war mein letzter Trek! Keine Lust mehr!) und Kayakfahren haben mich abgelenkt. Beim Kayakfahren war ich ziemlich ueberrascht, dass es sich als richtige Arbeit herausstellte und sogar die Kinder selbst paddeln mussten ;)

Donnerstagmittag haben wir uns wieder in Chiang Mai eingefunden. Seit unserer Ankunft drehte sich alles nur um mich - eine heftige Grippe hat mich erwischt und was am Donnerstag noch harmloses Fieber war hat uns die Freitagnacht ziemlich auf Trab gehalten (um es positiv zu formulieren. Man koennte auch sagen; wir waren in der Fieberhoelle). Am Samstag im Krankenhaus (nur um zum Arzt zu gehen, keine Sorge) wurde dann ein Influenza A - Virus festgestellt und jetzt bin ich eine Woche zum Zwangsurlaub zuhause. Das Fieber hat aufgehoert, wie ihr hier seht, wackelig bin ich noch auf den Beinen und muss mich alle naselang umziehen, aber ich waere natuerlich viel lieber in der Schule. Krank alleine zuhause OHNE Fernseher - laaaaaaaaaangweilig!!!

Samstag, 2. Februar 2013

Unser neues Heim...

... in dem wir uns auch (endlich) richtig wohlfuehlen.

Wir sind jetzt mitten in der Stadt (falls ihr versuchen wollt, es auf einer Karte zu finden: links vom Tapae-Gate, ausserhalb des Vierecks, direkt am Stadtgraben). In einem kleinen Appartment mit knapp zwei Zimmern, Balkon und Dachterasse.
Die Dachterasse muss ich einfach erwaehnen, weil es sich so toll anhoert, aber bis jetzt waren wir nur einmal oben ;) Und das nur aus dem Grund, weil wir dort zu einer Hauseinweihungsfeier eingeladen waren, mit der ganzen Hausgemeinschaft und auch den Hausbesitzern.

Unsere Hausnachbarn lassen sich einfach klassifizieren:
1) Die Aussteiger auf Zeit, die wohl zu viel Geld haben, reisen wollen und irgendwie auch keine wirkliche Heimat haben.
 Adrien aus Texas zum Beispiel hat von den letzten zehn Jahren nur 1,5 Jahre in den USA verbracht. Als er dort das letzte Mal etwas sesshaft war, hat er sich seine Ashlie angelacht, mit der er jetzt wieder reist. Ashlie hat aber eine tolle Frisur und macht tolle Fotos, also verstehen wir uns gut.
Dann ware da noch unser hollaendisch-spanisches Paerchen, die sogar ihre Katze aus Spanien mitgebracht haben und hier eigentlich nichts machen.
Bei Rebecca und Allan sieht es anders aus: Er arbeitet uebers Internet (ein bisschen), sie betaetigt sich als Maezenin und kauft bei jungen Thais Kunst - und gibt sie natuerlich auch in Auftrag, um sie dann in den Staaten weiter zu verkaufen. Die beiden sind auch schon etwas aelter und Rebecca ist so etwas wie die Mutter der Hausgemeinschaft: Sie ist mit allen staendig in Kontakt, hat eine Facebookgruppe fuer unser Haus eingerichtet und ist einfach richtig freundlich, sie lacht die ganze Zeit.
2) Die Ich-will-endlich-mal-von-zu-Hause-raus-und-brauch-dafuer-einen-Job-Leute
In diese Gruppe fallen unsere zwei amerikanischen Maedels aus dem Erdgeschoss. Wenn ich sage amerikanisch, dann meine ich auch amerikanisch, denn beide sind ein wandelndes Amerikaklischee. Beide haben ihr Heimtadorf noch nie verlassen, kamen zusammen und arbeiten jetzt hier als Lehrer. Wobei sich an diesen amerikanischen Schulen ja jeder Lehrer nennen darf, der ueber 18 ist. Sie arbeiten naemlich im Kindergarten, also so viel zu diesen internationalen Berufsbezeichnungen.
3) Die Ich-bin-ein-unfreundlicher-Westler, krieg-zuhause-keine-ab-und hol-mir deshalb-ne-Thai-Gruppe
Diesen Typen treff ich fast jeden Morgen, wenn ich losfahre und meistens verschiebt er meine Icon so, dass ich fast nicht mehr auspacken kann. Wenn ich anfange zu fluchen, macht er sich seine Kopfhoerer aus den Ohren und fragt unschuldig: "sorry?" - was mich nur dazu fuehrt, ihn unfreundlich darauf hinzuweisen, dass ich nicht mit ihm geredet hab.

Heute haben wir eine Kaffeemaschine gekauft, im Rimping, meinem neuen Lieblingssupermarkt. Nachdem das erledigt ist und auch der Aerger mit dem alten Vermieter (neue Regel: schreit dich ein Thai auf thai an, schrei auf deutsch oder englisch zurueck und hoer nicht auf, ihm fest in die Augen zu starren, denn das macht ihm Angst) ein Ende zu haben scheint - wir lieben die neue Wohnung und sind auf dem besten Weg, hier ein Zuhause zu finden.
Diese Woche gab es noch eine andere grosse Veraenderung, dazu nur so viel: Wir sind jetzt ein Haushalt mit zwei Verdienern. Weitere Urlaubsreisen koennen also kommen!