Samstag, 2. Februar 2013

Unser neues Heim...

... in dem wir uns auch (endlich) richtig wohlfuehlen.

Wir sind jetzt mitten in der Stadt (falls ihr versuchen wollt, es auf einer Karte zu finden: links vom Tapae-Gate, ausserhalb des Vierecks, direkt am Stadtgraben). In einem kleinen Appartment mit knapp zwei Zimmern, Balkon und Dachterasse.
Die Dachterasse muss ich einfach erwaehnen, weil es sich so toll anhoert, aber bis jetzt waren wir nur einmal oben ;) Und das nur aus dem Grund, weil wir dort zu einer Hauseinweihungsfeier eingeladen waren, mit der ganzen Hausgemeinschaft und auch den Hausbesitzern.

Unsere Hausnachbarn lassen sich einfach klassifizieren:
1) Die Aussteiger auf Zeit, die wohl zu viel Geld haben, reisen wollen und irgendwie auch keine wirkliche Heimat haben.
 Adrien aus Texas zum Beispiel hat von den letzten zehn Jahren nur 1,5 Jahre in den USA verbracht. Als er dort das letzte Mal etwas sesshaft war, hat er sich seine Ashlie angelacht, mit der er jetzt wieder reist. Ashlie hat aber eine tolle Frisur und macht tolle Fotos, also verstehen wir uns gut.
Dann ware da noch unser hollaendisch-spanisches Paerchen, die sogar ihre Katze aus Spanien mitgebracht haben und hier eigentlich nichts machen.
Bei Rebecca und Allan sieht es anders aus: Er arbeitet uebers Internet (ein bisschen), sie betaetigt sich als Maezenin und kauft bei jungen Thais Kunst - und gibt sie natuerlich auch in Auftrag, um sie dann in den Staaten weiter zu verkaufen. Die beiden sind auch schon etwas aelter und Rebecca ist so etwas wie die Mutter der Hausgemeinschaft: Sie ist mit allen staendig in Kontakt, hat eine Facebookgruppe fuer unser Haus eingerichtet und ist einfach richtig freundlich, sie lacht die ganze Zeit.
2) Die Ich-will-endlich-mal-von-zu-Hause-raus-und-brauch-dafuer-einen-Job-Leute
In diese Gruppe fallen unsere zwei amerikanischen Maedels aus dem Erdgeschoss. Wenn ich sage amerikanisch, dann meine ich auch amerikanisch, denn beide sind ein wandelndes Amerikaklischee. Beide haben ihr Heimtadorf noch nie verlassen, kamen zusammen und arbeiten jetzt hier als Lehrer. Wobei sich an diesen amerikanischen Schulen ja jeder Lehrer nennen darf, der ueber 18 ist. Sie arbeiten naemlich im Kindergarten, also so viel zu diesen internationalen Berufsbezeichnungen.
3) Die Ich-bin-ein-unfreundlicher-Westler, krieg-zuhause-keine-ab-und hol-mir deshalb-ne-Thai-Gruppe
Diesen Typen treff ich fast jeden Morgen, wenn ich losfahre und meistens verschiebt er meine Icon so, dass ich fast nicht mehr auspacken kann. Wenn ich anfange zu fluchen, macht er sich seine Kopfhoerer aus den Ohren und fragt unschuldig: "sorry?" - was mich nur dazu fuehrt, ihn unfreundlich darauf hinzuweisen, dass ich nicht mit ihm geredet hab.

Heute haben wir eine Kaffeemaschine gekauft, im Rimping, meinem neuen Lieblingssupermarkt. Nachdem das erledigt ist und auch der Aerger mit dem alten Vermieter (neue Regel: schreit dich ein Thai auf thai an, schrei auf deutsch oder englisch zurueck und hoer nicht auf, ihm fest in die Augen zu starren, denn das macht ihm Angst) ein Ende zu haben scheint - wir lieben die neue Wohnung und sind auf dem besten Weg, hier ein Zuhause zu finden.
Diese Woche gab es noch eine andere grosse Veraenderung, dazu nur so viel: Wir sind jetzt ein Haushalt mit zwei Verdienern. Weitere Urlaubsreisen koennen also kommen!

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