Montag, 3. September 2012

Schule ist Schule ist Schule?

Ferien waren schöner! Nun stech ich jeden Morgn zwischen 7 und 7:30 los (je nachdem, welche Sachen ich wo vergessen - wenn das Kritzelheft noch in der Schule liegt, immer etwas früher), unterrichte kompetent und durchgestylt, um mittags wieder zu chillen.
Die Klassen sind klein und es ist von daher wirklich easy. Der Nachteil ist, dass in jeder Klassenstufe ab der 6 drei Niveaus unterrichtet werden.
 In der Grundschule in Englisch ist es ganz anders, weil manche Kinder sprechen Englisch zuhause, andere könnens fast gar nicht. Die dritte Klasse ist unglaublich stressig. Ständig bekomme ich zu hören: "Die Lehrer in Deutschland waren aber alle netter!" oder "Du bist aber die einzige Lehrerin, bei der wir nicht aufstehen dürfen!". Oder ich bringe sie gleich mal zum Heulen (wobei mir das in der Achten auch ganz gut gelingt...). Und später, in der Kantine, fallen sie mir in die Arme und sagen: "Oh, Miss Wagner, dein Kleid ist ja so schön heute! Lila ist jetzt auch meine Lieblingsfarbe!" Was?!?
Sonst das Übliche: Elternabend planen, einladen, wieder absagen, weil niemand kommt, neuen Elternabend planen, alle Eltern abtelefonieren, sie ermahnen, dass sie aber wirklich kommen müssen, ja, wenn Sie in BKK sind, kann auch Ihre Frau kommen, ja wir können den Abend gerne auf Englisch machen und außerdem noch auf 17:00 verschieben, gerne!
Klassenfahrt planen und der Klasse erzählen: "Wie gehen mit den 6ern? Sogar Sabatino hasst die! Die sind so schlimm, mit denen reden wir kein Wort!". Ausflug planen, damit sich die Streithähne anfreunden.
Mittagspausenaufsicht in der Turnhalle, nach zehn Minuten der erste Verletzte, sonst ist angeblich immer Ruhe und nichts passiert, aber wieso heulen dann auf einmal wieder alle? Wie schafft man es mit einem Fußball, dass das ganze Schienbein blutet?
Kein Grund also zur Beschwerde. Mein Schulweg ist schön: Durch Reisfelder durch, mit Aussicht auf diese herrlichen saftgrünen Berge. Eine Garküche am Weg, die leckere Nudelsuppe macht, zu der es immer ein khanom thai gibt. Nachtisch, an den sich meine Geschmacksnerven erst gewöhnen müssen: Jelly in allen Varianten, crushed Eis, Dosenmilch, lilafarbener Sirup und in kleine Quadrate geschnittene Toastscheiben. Aber dabei diese Aufsicht auf die Berge, ein Traum. Plant eure Besuche :)

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